Sonntag, 25. Dezember 2011

Novuss ein Lettischer Export....

Das Spiel wurde zuerst in Lettland (in den lettischen Hafen-Städten Ventspils, Liepaja und Riga) und Estland (Tallin) ungefähr 1925-1927 gespielt. Matrosen, die Häfen in England besuchten, spielten ein ähnliches Spiel in den lokalen Bars. Die ersten Tische wurden von England mitgebracht und Entwürfen gemacht. Zum ersten Mal wurde Novuss in Lettland 1932 von P. Tjutenikov veröffentlicht. Im selben Jahr fand das erste Turnier in Lettland statt. Die erste nationale Novuss-Vereinigung wurde 1963 in Riga gegründet.
Der Sport wird jetzt an vielen Orten der Erde gespielt. Es gibt nationale und internationale Turniere.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Schwarzbrot nicht aus Westfalen sondern aus Lettland?

Ist man in den baltischen Ländern unterwegs, wird man bei Frühstück oder anderer Gelegenheit mit einem dunklen Brot Bekanntschaft machen. Übersetzt heißt dieses Brot Schwarzbrot, wie das Schwarzbrot aus Westfalen.

(Foto: 10kg Echtes Roggenbrot von Lāči und zwei Kurzemes iecienita Leibbrote 1,5kg von Kuldigas RPB.)

Beide Schwarzbrote werden aus Roggen hergestellt und haben nach der Fertigstellung einen eigenen Geschmack. Das ist aber auch schon alles was die beiden eigentlich gemeinsam haben.
Das westfälische wird nicht gebacken, dass baltische wohl. Jede Bäckerei hat eine spezielle Backweise und dadurch auch Geschmack. Da es sich um ein Roggenbrot handelt, sollte es normal etwas grau sein, wie das Graubrot in Deutschland, das Schwarzbrot ist aber dunkelbraun und hat eine fast schwarze Kruste.

In Lettland gibt es keinen Bäcker um die Ecke. Brot wird in großen Bäckereien produziert und in Lebensmittelgeschäften oder reinen Backwarengeschäften verkauft. Lediglich kleine Konditoreien gibt es.

Daiga Mellere, von der Leitung der SIA "Kuldigas RPB*" einer aus 1930 gegründeten genossenschaftlich organisierten Bäckerei für Kuldiga hervor gegangen (2001 mit 291 Eigentümern) Firma, erklärte zum "Kurzemes iecienītā klona maizes" folgendes:

Die SIA "Kuldgas RPB" backt das "Roggenbrot von Kurland". Es wird im Ofen gebacken, der traditionelle angewärmt wird. "Das Roggenbrot von Kurland" wird aus natürlichen Zutaten ohne chemische Zutaten oder Konservierungsmittel gebacken. Die Laibe sind handgefertigt und sie werden während der Herstellung bis zur Verpackung wiedeholt geknetet, gestrichen und geformt. "Das Roggenbrot von Kurland" ist sehr geschmackvoll und nahrhaft. Es bleibt lange frisch, ohne seinen Geruch zu verliehren.
Ein wenig über das Roggenbrot im Allgemeinen.
Roggenbrot ist eines der traditionellen Werte Lettlands. Es ist eine große Quelle der Energie. Roggenbrot verbessert Mundgesundheit, Darmfunktion, normalisiert Cholesterien- und Zuckerwerte und schützt gegen Herz- und Blutkrankheiten.

*RPB = rajona patērētāju biedrības = regionale Verbrauchergemeinschaft


Die Bäckerei von Lāči ist ein junges und sehr erfolgreiches Unternehmen. Die Bäckerei in der Nähe von Jurmala wurde kurz nach der Unabhängigkeit im Jahre 1993 gegründet und ist ein moderner Betrieb. Lāči fertigt normales Brot, aber auch Brote mit Nüssen, Obst u.a. sowie besonders große Brote. Das sind zum Teil echte Leckerbissen, die Brote der Bäckerei mit dem Bären, denn Lāči heißt Bär.

Einige Daten der Jahre:
1993 hat Normunds Skauģis die Bäckerei aus Dank an seinen Vater mit dem Namen des Hauses benannt in der die ersten Brote gebacken wurden, Lāči.
1995 wurden die ersten Brote mit Früchten und Nüssen gebacken. Zudem wurde das "Echte Roggenbrot" und "Echte feine Roggenbrot" eingeführt.
2001 kam die Karotte ins Brot
2005 Hatte die Bäckerei, Laden und Kaffee 200 Mitarbeiter.
2006 wurden 5 Tonnen Brot jeden Tag gebacken.
2008 Wird begonnen Kuchen und Plätzchen zu backen.
2009 verschickt Baltic Things Ende Oktober ein 10,5kg schweres Brot nach Deutschland.
Zahlreiche Auszeichnungen, Produktneuerungen und vor allem Kundenservice in den Jahren machen den Erfolg des Unternehmens aus.

Natürlich erzählen die Fachleute nicht wie sie die dunkle Farbe der Brote erreichen. Aber es wird wahrscheinlich über ein Malz erreicht, das ohne Chemie aus Getreide hergestellt werden kann.

Freitag, 16. Oktober 2009

Wie hat Katharina eigentlich den Balsams getrunken?

Wie hat Kaiserin Katharina die Grosse von Russland eigentlich den Riga Balsams getrunken?

"Riga Black Balsams, sehr geschätzt getrunken und das beste Geschenk der Freundschaft, wurde erstmals in Riga in der Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt. Die Legende besagt, dass Kaiserin Katharina die Grosse von Russland, während eines Besuchs in Lettland erkrankte. Sie wurde geheilt, nachdem sie Riga Black Balsams getrunken hatte."

(Bild: Ein Blick in die Abfüllung des Balsams)

Man muß dazu vielleicht wissen, dass Kaiserin Katharina den Herzog von Biron (entstammt der in Kurland heimischen Familie Bühren) 1763 wieder als Herzog von Kurland einsetzte. Ernst Johann von Biron hat zum Beispiel das Schloss Rundale (Ruhenthal) nahe Bauska bauen lassen. Er hatte große Macht in Russland, wurde aber in die Intrigen um die Thronfolge verwickelt.

Kaiserin Katharina war wahrscheinlich auf Besuch bei Ernst Johann, der etwa 30 Jahre älter und Experte in Sachen Russland war, und hatte sich dabei erkältet. Der Lette trinkt, wenn er erkältet ist (auch heute noch) ein Glas Riga Black Balsams und neben anderer Maßnahmen führt das zur Heilung. Bei Personen sprachen übrigens Russisch und Deutsch, denn Katharina stammte aus deutschem Haus.

Das neue Black Balsams gehört zu einem Konzern der den Alkohol-Markt ist Lettland beherrscht. A/S Latvijas Balsams (LB feierte 2000 das 100jährige Bestehen, wurde also noch vor der Unabhängigkeit gegründet) ist nicht müde neue Kreationen auf den Markt zu bringen. In 2009 gab es den "Rīgas Melnais balzams upeņu", das ist Balsams mit Schwarzen Johannisbeere. Mit zahlreichen Sonderangeboten waren schnell die Regale in den Läden leer geräumt. Es gibt zahlreiche Mischprodukte mit Balsams, aber auch Wodka, Cognac, Gin, Likör, Sekt, Alko Pop-Getränke und anderes hat der Hersteller im Programm.
Der Rigaer Apotheker Abraham Kunze stellte Mitte des 18. Jahrhunderts Balsam her, wobei er auf noch ältere Rezepte aus Rigaer Kloster zurückgriff.


(Bild: Immer wieder wurde die Verpackung geändert. Zur Zeit gibt es ein sehr breites Angebot der Verpackungen und Zusammenstellungen. Oben einige Verpackungen der Geschichte und rechts die aktuelle Standardflasche.)

Aber wie hat die Kaiserin den Balsams getrunken?
Ich nehme an, ihr wurde er auf Empfehlung in ein Glas geschüttet und sie hat hieraus getrunken, denn was macht ein Lette bei Erkältung?
Vielleicht haben sich ja die Deutschbalten Biron und Kunze gekannt.

Änderungen und Irrtümer sind normal und ich bitte die zu verzeihen.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Es gibt Birnen, Äpfel und Karums...

So ganz ist das nicht richtig, weil Karums nicht auf Bäumen wächst, aber auch gut schmeckt.
Nun Birnen soll man nicht mit Äpfeln vergleichen und Karums nicht mit Birnen, aber Baltais gibts mit Äpfeln.

Ende der Vergleiche, die keine sind. Daher halte ich auch nichts davon, also schreibe ich hier mal über Biezpiena sieriņi und wie man Quark in die Schokolade bekommt.

Man stelle sich eine Land vor, wo es kein süssen Riegel mit Nougat, Nüssen u.a. geben kann, weil das Sachen vom Feind sind. Es ist die Zeit des kalten Kriegs, wo kleine süsse Leckereien in den Köpfen der Entwickler in Molkereien der baltischen Staaten entstehen. Die heißen Karums, Baltais oder Bono. . . einige Molkereien hatten solche Produkte, die aus Quark-Käse mit Früchten oder anderen Geschmacksträgern bestehen. Viele Molkereien gibts nicht mehr und andere befassen sich nicht mehr mit Kleinkram.
Umhüllt wird das Produkt mit Schokolade und schon ist die Alternative zum "Schwimmt sogar in Milch, bringt verbrauchte Energie sofort zurück... ..ts hats...." da.
Schokoriegel, die sich sehen lassen können.

Wenn jemand nach Lettland kommt, gibt es zwei Sachen die er in den Geschäften kauft, Karums und Riga Balsams. Karums ist ohne Alkohol und somit für Kinder.


Karums gibt es zur Zeit in 6 Farben oder besser Geschmacksrichtungen.
Naturlich Vanille (gibt es wahrscheinlich schon über 1000 Jahre), Nuss (Riekstien spielt eine große Rolle in Lettland), Heidelbeere (Melleņu), Schokolade (Šokolāde) , Kokos (Kokosu), Zitronat (Sukādēm).
Baltais gibts nun wirklich mit Äpfel und Plätzchen (āboliem un cepumiem), Nüssen (Riekstien), Erdbeeren (Zemenēm) , Vanillegeschmack (Vaniļas garšu) und Schokolade (Šokolāde).

Ich wünsche bestes Naschen. Das schlechteste am Biezpiens ist eigentlich nur, dass es so schnell weg ist. Daher auspacken und mit dem kleinen Löffel Stück für Stück geniessen, damit man lange was davon hat.
Karums Vanille wurde übrigenes von der Kaufhauskette RIMI im Jahr 2004 gleich 3, 5 Millionen mal verkauft (jeden Tag 10.000). Dagegen Schokolade immerhin 1, 02 Millionen mal, um mal deutlich zu machen wie gut Karums insgesamt schmeckt.

Neben den "Überlebenen" gibt es schon neue Biezpiens in den Regalen, der Kaufhäuser.


Verstehen Sie es!