Donnerstag, 22. Oktober 2009

Schwarzbrot nicht aus Westfalen sondern aus Lettland?

Ist man in den baltischen Ländern unterwegs, wird man bei Frühstück oder anderer Gelegenheit mit einem dunklen Brot Bekanntschaft machen. Übersetzt heißt dieses Brot Schwarzbrot, wie das Schwarzbrot aus Westfalen.

(Foto: 10kg Echtes Roggenbrot von Lāči und zwei Kurzemes iecienita Leibbrote 1,5kg von Kuldigas RPB.)

Beide Schwarzbrote werden aus Roggen hergestellt und haben nach der Fertigstellung einen eigenen Geschmack. Das ist aber auch schon alles was die beiden eigentlich gemeinsam haben.
Das westfälische wird nicht gebacken, dass baltische wohl. Jede Bäckerei hat eine spezielle Backweise und dadurch auch Geschmack. Da es sich um ein Roggenbrot handelt, sollte es normal etwas grau sein, wie das Graubrot in Deutschland, das Schwarzbrot ist aber dunkelbraun und hat eine fast schwarze Kruste.

In Lettland gibt es keinen Bäcker um die Ecke. Brot wird in großen Bäckereien produziert und in Lebensmittelgeschäften oder reinen Backwarengeschäften verkauft. Lediglich kleine Konditoreien gibt es.

Daiga Mellere, von der Leitung der SIA "Kuldigas RPB*" einer aus 1930 gegründeten genossenschaftlich organisierten Bäckerei für Kuldiga hervor gegangen (2001 mit 291 Eigentümern) Firma, erklärte zum "Kurzemes iecienītā klona maizes" folgendes:

Die SIA "Kuldgas RPB" backt das "Roggenbrot von Kurland". Es wird im Ofen gebacken, der traditionelle angewärmt wird. "Das Roggenbrot von Kurland" wird aus natürlichen Zutaten ohne chemische Zutaten oder Konservierungsmittel gebacken. Die Laibe sind handgefertigt und sie werden während der Herstellung bis zur Verpackung wiedeholt geknetet, gestrichen und geformt. "Das Roggenbrot von Kurland" ist sehr geschmackvoll und nahrhaft. Es bleibt lange frisch, ohne seinen Geruch zu verliehren.
Ein wenig über das Roggenbrot im Allgemeinen.
Roggenbrot ist eines der traditionellen Werte Lettlands. Es ist eine große Quelle der Energie. Roggenbrot verbessert Mundgesundheit, Darmfunktion, normalisiert Cholesterien- und Zuckerwerte und schützt gegen Herz- und Blutkrankheiten.

*RPB = rajona patērētāju biedrības = regionale Verbrauchergemeinschaft


Die Bäckerei von Lāči ist ein junges und sehr erfolgreiches Unternehmen. Die Bäckerei in der Nähe von Jurmala wurde kurz nach der Unabhängigkeit im Jahre 1993 gegründet und ist ein moderner Betrieb. Lāči fertigt normales Brot, aber auch Brote mit Nüssen, Obst u.a. sowie besonders große Brote. Das sind zum Teil echte Leckerbissen, die Brote der Bäckerei mit dem Bären, denn Lāči heißt Bär.

Einige Daten der Jahre:
1993 hat Normunds Skauģis die Bäckerei aus Dank an seinen Vater mit dem Namen des Hauses benannt in der die ersten Brote gebacken wurden, Lāči.
1995 wurden die ersten Brote mit Früchten und Nüssen gebacken. Zudem wurde das "Echte Roggenbrot" und "Echte feine Roggenbrot" eingeführt.
2001 kam die Karotte ins Brot
2005 Hatte die Bäckerei, Laden und Kaffee 200 Mitarbeiter.
2006 wurden 5 Tonnen Brot jeden Tag gebacken.
2008 Wird begonnen Kuchen und Plätzchen zu backen.
2009 verschickt Baltic Things Ende Oktober ein 10,5kg schweres Brot nach Deutschland.
Zahlreiche Auszeichnungen, Produktneuerungen und vor allem Kundenservice in den Jahren machen den Erfolg des Unternehmens aus.

Natürlich erzählen die Fachleute nicht wie sie die dunkle Farbe der Brote erreichen. Aber es wird wahrscheinlich über ein Malz erreicht, das ohne Chemie aus Getreide hergestellt werden kann.

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